In diesem Blog berichte ich über meinen Weg weg von 150 kg. Nach zahllosen Abnehmversuchen habe ich mich entschlossen für mich und meine Gesundheit diesen Weg mit Hilfe einer Magenverkleinerung zu gehen. Ich hoffe, anderen Mut und Hoffnund geben zu können und zu zeigen, dass wir nicht alleine sind da draussen. ;-)
Zeit seit der OP am 10.05.2012:
Verlorenes Gewicht seit der OP: -43,3 kg (99,0 kg)

24. April 2012

Bisher - Der medizinische Weg

Nach dem Erstgespräch mit einem Chirurgen der Adipositas-Ambulanz ging der Staffellauf los. Es mussten Befunde eingeholt werden. Stoffwechsel-Ambulanz, EKG, Blutbild, Ernährungsberatung, psychologisches Gutachten und dann konnte man erst wieder mit einem Chirurgen besprechen, welche Operationsmöglichkeit man selbst bevorzugt und bekommt anschließend den OP Termin.

Nun, uns wurde gesagt man sollte alle Befunde nach einander einholen... Ich bin aber nun mal nicht grade jemand von der geduldigen Sorte und auch nicht auf den Kopf gefallen.
Also habe ich bei allen zuständigen Stellen angerufen und mir den jeweils erst möglichen Termin gesichert. Anschließend habe ich wieder bei der Adipositas Ambulanz angerufen und mir einen Termin kurz nach der letzten Untersuchung geben lassen. 
Somit hatte ich meine Untersuchungen nicht in der Reihenfolge, die vorgegeben war, aber ich war deutlich schneller mit allem durch.

Einige Untersuchungen waren, sagen wir mal, amüsant. Zum Beispiel das psychologische Gutachten. Ich bin die Tochter einer Psychologin und naja, bin da wohl etwas voreingenommen. ;-)

Andere Untersuchungen waren kompliziert und unangenehm, wie zum Beispiel das Sammeln von Urin - 3 Tage lang. Jeweils 24 Stunden müssen in einem Behälter gesammelt werden, anschließend eine Probe entnommen und im Kühlschrank aufbewahrt werden. Das war... kompliziert und unangenehm. 




Aber ich habe es geschafft, in einer Rekordzeit hatte ich ALLE Befunde und den Termin in der Ambulanz. Voller Vorfreude hab ich mich auf den Weg gemacht - um bitter enttäuscht zu werden. Die Dame am Telefon hatte mir einen falschen Termin gegeben. Besser noch, es werden gar keine Termine telefonisch vergeben. Und wie kommt es, dass ich nach so kurzer Zeit alle Befunde habe? Das geht ja gar nicht. Wartezeit für einen neuen Termin ist ein fast halbes Jahr. So ist das halt. Tja.

Die Damen am Empfang der Ambulanz waren sehr bissig. Patientenfreundlich ist anders.
Ich war sehr aufgewühlt und auch verletzt. Der Arzt hatte im Vorgespräch doch gesagt, wenn wir alle Befunde schnell zusammen haben, könnten wir schon im Dezember oder Januar die OP haben... Kurz hatte ich auch überlegt, mich beim Patientenanwalt zu beschweren, hab es aber doch sein gelassen. Ich wollte mich nicht noch mehr damit ärgern.

Also hieß es warten.
Ende Februar 2012 hatte ich dann endlich den Termin für das Gespräch mit dem Chirurgen und die OP-Termin vergabe. Doch wieder folgte ein Dämpfer, es werden wegen Umbauarbeiten im Krankenhaus keine geplanten OP-Termine vergeben. Ich werde angerufen, sobald ein Termin festgesetzt wurde. Um mir die Wartezeit zu verkürzen muss ich wieder einiges tun, die Chefärztliche Bewilligung der Krankenkasse für die Übernahme der Kosten, vier Wochen vor der OP dann wieder Befunde sammeln, Blutbild, EKG, Lungenröntgen, Lungenfunktionstest, interne Untersuchung, OP Freigabe durch den Hausarzt. Doch ich weiß nicht mal, wann die OP ist - also kann ich nur die Bewilligung der Krankenkasse einholen.

Ich war etwas nervös, weil ich Angst hatte, die Krankenkasse könnte die Kosten nicht übernehmen. Selber könnte ich mir die OP nie finanzieren. 
Ich wusste, dass die Kasse ab einem BMI von 40 die OP in der Regel immer bewilligt, ich hatte immerhin einen BMI von 50. 
Einen Termin hatte ich schnell, die Chefärztin war nicht ganz so begeistert, ich hatte den Eindruck, sie würde auch denken, ich will nur den bequemen Weg gehen... Sie hat auch extra betont, dass die Kosten für die Wiederherstellung (Bauchstraffung etc) nicht immer übernommen werden und das ich viel dafür tun muss, viel Sport treiben... Eine Frechheit fand ich allerding, als sie anfing mich zu belehren, das ich aufpassen müsste was mein Sohn zu essen bekommt, damit er nicht auch so Endet wie ich. Pft. Ich hab nett gelächelt, mich für ihren Rat bedankt und war froh als ich dann draußen war. Eine Woche später war der Brief der Krankenkasse da, dass die OP bewilligt wurde.

Anfang März dann schon der Anruf des netten Chirurgen - der OP Termin ist am 09.05.2012. Das waren nur neun Wochen! NEUN WOCHEN! 
Ich war total aus dem Häuschen, ich hab fest damit gerechnet das ich wieder ein halbes Jahr Wartezeit auf mich nehmen muss.

Die Ernährung wurde umgestellt. Je mehr ich vor der OP abnehme, desto besser. Weniger Fett - damit die Leber etwas kleiner wird. Das größte Risiko bei der OP besteht darin, dass die Leber verletzt wird oder das sie laproskopisch nicht an den Magen kommen, weil die Leber über dem Magen liegt (bei adipösen Patienten ist die Leber extrem groß, eine sogenannte "Fettleber").

Dann, vier Wochen vor der OP ging der Befund-Marathon los. Zuerst zur Hausärztin um mir die ganzen Überweisungen zu holen, dann zum Röntgen, Blutabnahme im Labor, Lungenfunktionstest beim Lungenfacharzt. Warten bis alle Befunde fertig sind und jetzt, zwei Wochen vor der OP, muss ich noch warten. Am Donnerstag hab ich den nächsten Termin bei meiner Hausärztin, die schaut sich alle Befunde an, macht ein EKG und die interne Untersuchung und dann bekomme ich die OP Freigabe. Nächste Woche muss ich dann noch zur Anästhesie-Ambulanz um die OP Vorbereitung abzuschließen.

Am 08. Mai kommt meine Mutter aus Deutschland um mich hier unterstützen zu können. Am 09. Mai muss ich dann um acht Uhr im Krankenhaus sein. 

Ich bin schon jetzt nervös!



Keine Kommentare: