In diesem Blog berichte ich über meinen Weg weg von 150 kg. Nach zahllosen Abnehmversuchen habe ich mich entschlossen für mich und meine Gesundheit diesen Weg mit Hilfe einer Magenverkleinerung zu gehen. Ich hoffe, anderen Mut und Hoffnund geben zu können und zu zeigen, dass wir nicht alleine sind da draussen. ;-)
Zeit seit der OP am 10.05.2012:
Verlorenes Gewicht seit der OP: -43,3 kg (99,0 kg)

Was sollte man sich vorher überlegen

Die Operation steht immer am Ende eines langen Weges.

Morbide Adipositas (ab einem BMI über 40) kann man mit Sport, Ernährungsumstellung, Diät, etc fast nicht in den Griff bekommen. Wer von uns kennt ihn nicht, den Jojo-Effekt?

Ich bewundere die Menschen, die es schaffen. Wirklich. Ich habe es auch sehr oft und sehr angestrengt versucht, bin aber immer wieder frustriert und deprimiert gescheitert.

Die Entscheidung zur OP ist mir nicht leicht gefallen. Die Risiken sind nicht ohne, aber auch ein Leben mit Adipositas ist nicht grade ungefährlich. Ich hab wirklich großes Glück das ich nie Probleme mit Cholesterin oder Zucker hatte. Trotzdem bemerke auch ich, dass es meinem Körper sehr schwer fällt, mich in Bewegung zu halten. Ich merke es daran, dass ich schnell schlapp bin. Oft hab ich Herzrasen, wenn ich nur ein bisschen Anstrengung habe. Im Sommer, wenn es heiß wird, hab ich oft Kreislaufprobleme, mir wird schwindelig, das Atmen fällt mir schwer.
Klar. Meine Organe müssen Mehrarbeit leisten, wahrscheinlich mehr als bei einem Spitzensportler.

Doch was genau waren die Überlegungen, die ich mir vor der OP gemacht habe?

Das Leben ändert sich von Grund auf. Essen und Trinken werden ein wirklich wichtiges Thema, ich werd immer überlegen müssen, wann trinke ich, wann esse ich, kann ich jetzt noch trinken oder werd ich in einer halben Stunde schon wieder essen?
Wie viel Einfluss das auf meinen Alltag und mein Denken nehmen wird, werd ich erst noch sehen, aber ich geh davon aus, dass es einen Großteil meiner Aufmerksamkeit fordern wird.

Mein Körper wird nicht schöner nach der OP - ganz im Gegenteil.
Nach der schnellen und großen Abnahme wird mein Körper das totale Schlachtfeld sein. Hautfalten, Fettschürzen, Beulen und Dellen, gerissenes Gewebe. Klar, irgendwann kann man dann eine "Wiederherstellungs-OP" machen lassen, bei der dann geschnitten, abgesaugt, gestrafft und gefestigt wird, aber alles in allem bin ich erst mal mindestens 2 Jahre furchtbar unansehnlich (zumindest wenn ich nackt bin) und auch nachher habe ich dann trotzdem Narben und immer noch keinen sonnengebräunten Supermodelkörper. Das muss einem bewusst sein.

Eine OP ist und bleibt ein Risiko. Die Narkose ist nicht ohne und nach der OP ist der Körper vollkommen beschäftigt mit der Heilung. Wenn alles gut geht und während der OP keine Komplikationen auftreten, wird der Eingriff laproskopisch durchgeführt, das heißt die Instrumente und eine Kamera werden durch 5 kleine, ca 3 cm lange, Schnitte eingeführt. Trotzdem bleibt die große Wunde im Körper. Immerhin wird ein Großteil des Magens komplett entfernt und die Wunde mit einer Klammernaht verschlossen. Diese könnte sich wieder öffnen, Magensaft in die Bauchhöhle fließen, eine Bauchfellentzündung wäre dann noch die kleinste Folge. Es kann zu Verletzungen an der Leber kommen, was zu gefährlichen Blutungen führen kann. Natürlich, das Risiko ist gering, aber trotzdem vorhanden.

Dies waren die grundlegendsten Gedanken, die ich mir gemacht habe, bevor ich mich guten Gewissens für die OP entscheiden konnte. Ich möchte aber auch ausdrücklich darauf hinweisen, dass die Informationen und Tipps, die ich hier sammle und zur Verfügung stelle ganz objektiver Natur sind. Jeder Mensch ist unterschiedlich und man muss immer für sich selber überlegen, ob das nun ein guter Schritt wäre, oder doch eher nicht.

Nur weil die OP für mich der richtige Weg ist, ist es noch lange nicht der einzige. :-)



2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

hast du dir da wirklich überlegt?

Anna hat gesagt…

Hallo. :)

Ja, wie man, denke ich, aus dem Text den ich hier geschrieben habe, recht gut rauslesen kann, habe ich lang und intensiv darüber nachgedacht.

Ich habe alle Risiken bedacht und vor allem mit den Menschen besprochen, die mir am nächsten stehen.

Und wie ich ja auch oben schon geschrieben habe, nur weil es für mich der richtige Weg war, ist es das sicher keine Pauschallösung.

Nach der OP ist noch sehr viel Arbeit und Disziplin von meiner Seite aus notwendig, aber mit der Unterstützung, die ich habe glaube ich, dass ich es mit diesem Weg endlich schaffe Gesund zu werden.

Denn Adipositas ist eine richtige Krankheit und die will ich besiegen. Anders war ich bisher Psychisch und Physisch nicht dazu in der Lage.

Liebe Grüße,
Anna