In diesem Blog berichte ich über meinen Weg weg von 150 kg. Nach zahllosen Abnehmversuchen habe ich mich entschlossen für mich und meine Gesundheit diesen Weg mit Hilfe einer Magenverkleinerung zu gehen. Ich hoffe, anderen Mut und Hoffnund geben zu können und zu zeigen, dass wir nicht alleine sind da draussen. ;-)
Zeit seit der OP am 10.05.2012:
Verlorenes Gewicht seit der OP: -43,3 kg (99,0 kg)

17. August 2012

HHP - Hängende-Haut-Problemchen

Ganz tapfer schlag ich mich im Moment.

Am Montag war ich wie ich es mir vorgenommen habe, im Fitnesscenter. Ich hab‘s sehr gemütlich angehen lassen, aber nach einer Stunde war ich schon ordentlich k.o.

Es war komisch, ich dachte eigentlich, diese Unsicherheit wäre vorbei, aber in den letzten Tagen zweifle ich wieder mehr an mir... (Mehr dazu auch weiter unten) Ich war recht nervös im Fitnesscenter und war vorher auch kurz davor doch zu kneifen und mir eine Ausrede einfallen zu lassen um nicht hin gehen zu müssen. Aber es hilft ja alles nichts und am Ende war ich froh und auch stolz, dass ich das durchgezogen habe. :-)



Am Dienstag waren wir auf der Geburtstagsfeier einer lieben Arbeitskollegin, mit dem Motto 20er und 30er Jahre - ich hab mich sooooo gut gefühlt in meinem Outfit (schwarzes Kleid mit weißem Gürtel, kleiner Hut mit Schleier, Make-Up, Löckchen vom Friseur... das volle Programm) und mag auch die Bilder von dem Abend sehr sehr gerne.

Am Mittwoch (Feiertag! *jubel*) haben wir den ganzen Tag in der Therme Oberlaa verbracht. Ich hab stundenlang in der Sonne gelegen und zwischendurch waren wir immer mal wieder schwimmen. Mein Freund hat mich sogar überredet mit ihm die große Rutsche zu testen... Ich war schrecklich nervös, allein die Treppe da hoch war schon schlimm für mich... Und dann sind da ja hauptsächlich sonnenbankgebräunte Proleten (die wahrscheinlich total nett sind, aber was soll ich machen, in meiner Panik und Unsicherheit kann ich sehr voreingenommen sein *grins*) die sich bestimmt über mich lustig machen... *seufz* Das alte Theater. Ich hab mich aber mal wieder überwunden und bin über einen eigenen Schatten gesprungen. Letztendlich war es so lustig, dass ich dann sogar noch ein zweites mal rutschen wollte. ;-)

Ich hab ja jetzt schon 25kg abgenommen seit der OP, mittlerweile fällt es mir auch selber schon auf... An den Unterarmen und Unterschenkeln hauptsächlich. Was aber echt schon hart für mich ist, ist die Haut... An den Oberschenkeln und am Bauch ist es wirklich schlimm. Vielleicht mach ich euch demnächst mal Fotos, blöd das ich dafür keine wirklichen Vergleichsfotos gemacht hab... Grad an den Oberschenkeln fällt es mir stark auf, wenn wir schwimmen sind... Wenn ich die Beine anwinkle sehen meine Oberschenkel schon um einiges schmaler aus, aber wenn ich sitze oder liege zerfließt die Haut um mich wie halbfester Kuchenteig und meine Oberschenkel sind plötzlich doppelt so breit.

Am Bauch ist es mir gestern Abend stark aufgefallen, da hab ich mir gedacht beim Fernschauen kann ich genauso gut auch ein paar Übungen für die Beine machen, hab mich also auf die Seite gelegt und mein Bauch hat einen zweiten Busen geformt. Hört sich lustig an, ist für mich aber wirklich hart...
Ich merke, dass ich schon abgenommen habe, aber wirklich tolle Sachen kann ich noch immer nicht anziehen weil die ganze Haut am Bauch (die auch nicht wenig runterhängt) verhindert dass ich in neue Sachen passe. *seufz*

Vom Busen will ich gar nicht anfange. Der hing schon immer, kein Wunder wenn man mit 16 Jahren schon ein D Körbchen hatte, aber zumindest mit den richtigen BHs war er trotzdem immer recht hübsch anzuschauen und auch prall... Jetzt... Naja. Also einem Außenstehenden würde das wahrscheinlich gar nicht auffallen und jedem, dem ich das erzählen würde, würd auf meinen Busen starren und sich fragen, was mein Problem ist, aber Fakt ist, dass einfach alles noch "schwabbeliger" geworden ist. Zuviel Haut und zu wenig Gewebe um sie noch ordentlich zu füllen. Wenn ich abends im Bett liege staune ich zwar immer noch darüber das ich tatsächlich Hüftknochen hab, die man sogar sehen kann (wenn ich liege :p) aber der Rest macht mich einfach traurig.

Grad ist es einfach ein bisschen frustrierend und ich gefall mir wirklich nicht... aber gut, ich wusste das es so kommt, ich hab versucht mich realistisch darauf vorzubereiten, aber naja... Es trifft einen trotzdem. ;-) Ich bin froh das mein Freund mich so super unterstützt, ich glaub zwar immer noch, dass er einfach eine arge Sehschwäche hat, aber wenn er mich anschaut während ich grad wieder so an mir zweifle und mir dann sagt das er schön findet, tut das schon sehr gut. Vor der OP hatte ich Angst, dass ich mich ja gut darauf vorbereite das die Haut hängen wird und ich eben nicht auch gleich "schön" werde nur weil ich abnehme, aber das ihm das nicht bewusst ist und er damit dann nicht zurechtkommt... Tja, jetzt sieht es fast aus als wäre es umgekehrt. *grins*

Schon seltsam, mh? Da nimmt man das Risiko so einer OP auf sich um seine Gesundheit zu verbessern und endlich Gewicht zu verlieren und dann ist man unglücklich damit, dass man weniger wird. ;-) Nur um das klarzustellen, natürlich bin ich nicht unglücklich darüber dass ich abnehme. Schließlich wollte ich das vorrangig auch für meine Gesundheit. Aber ich bin nun mal schon sehr sehr lang so übergewichtig gewesen und ich  habe mich mit meinem Körper, so wie er war, angefreundet. Auch wenn das Außenstehende vielleicht nicht so nachvollziehen können, aber ich habe mir meistens gefallen, ich fand Teile von mir sogar recht sexy. Zwar hab ich nie dem Schönheitsideal entsprochen, aber ich war kurvig und weiblich. Jetzt hab ich das Gefühl, ich verlier auch das und alles was bleibt ist eine schwabbelige Masse. ;-)

Das ist Hart und damit muss man sich erst arrangieren. Und ich hoffe das der Sport ein bisschen was davon abfangen kann und irgendwann kommen dann ja auch die Wiederherstellungs-OP's, auch wenn ich schon große Angst davor hab... 

Alles wird gut! Ich fand das nur wichtig auch zu erwähnen. :)

Keine Kommentare: